KI-Kompetenzen aufbauen: Wie Sie geeignete Mitarbeitende für KI-Aufgaben finden und weiterbilden
- Alena Serhatlic
- 15. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Künstliche Intelligenz ist heute mehr als nur ein technologischer Trend – sie ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg. Viele Unternehmen erkennen das Potenzial der KI im Unternehmen, stehen jedoch vor einer zentralen Herausforderung: dem Mangel an qualifiziertem KI-Personal. Doch wie schließt man diese Kompetenzlücke effektiv? Die Antwort liegt oft in einer doppelten Strategie: gezieltes Recruiting und die strategische Mitarbeiter-Weiterbildung.

Die Herausforderung meistern: Recruiting oder Weiterbildung?
Option 1: Neues Personal für KI-Aufgaben rekrutieren
Die Suche nach externen Fachkräften ist oft der erste Gedanke, um das Team zu verstärken. Spezialisierte KI-Kompetenzen wie Machine Learning Engineering, Data Science oder Prompt Engineering sind sehr gefragt.
So finden Sie KI-Personal:
Spezialisierte Jobbörsen: Nutzen Sie Plattformen, die sich auf Tech- und Datenpositionen konzentrieren. Hier suchen Kandidaten aktiv nach KI-Jobs.
Networking und Communities: Bauen Sie Beziehungen in der KI-Community auf. Konferenzen, Meetups und Online-Foren sind hervorragende Orte, um talentierte Fachkräfte zu finden und sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen.
Klare Stellenbeschreibungen: Formulieren Sie präzise, welche KI-Aufgaben das neue Teammitglied übernehmen soll. Definieren Sie die gewünschten Tools und die konkreten Projekte, um die richtigen Kandidaten anzusprechen.
Praxisbeispiel 1:
Recruiting für ein mittelständisches Produktionsunternehmen Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen hat erkannt, dass die manuelle Produktionsplanung ineffizient ist. Um diesen Prozess zu optimieren, entscheidet sich die Geschäftsleitung, gezielt einen KI-Experten einzustellen. Die Aufgabe des neuen Mitarbeiters ist es, eine KI-Lösung zu implementieren, die vorausschauend den Materialbedarf berechnet und die Produktionslinien optimal auslastet. Durch die gezielte Suche auf spezialisierten Plattformen finden sie einen erfahrenen Data Scientist, der das Projekt leitet und dem Unternehmen so einen direkten Wettbewerbsvorteil verschafft.
Herausforderung: Der Markt ist hart umkämpft. Erfahrene Fachkräfte sind teuer und schwer zu bekommen.
Option 2: Mitarbeitende für KI-Aufgaben weiterbilden (Upskilling)
Die interne Weiterbildung von bestehenden Mitarbeitenden ist eine kosteneffiziente und nachhaltige Alternative. Ihre Belegschaft kennt die internen Prozesse und die Unternehmenskultur bereits. Mit den richtigen KI-Schulungen können sie ihr bestehendes Wissen mit neuen KI-Fähigkeiten verbinden.
So fördern Sie die Weiterbildung:
Interne Workshops: Bieten Sie maßgeschneiderte Workshops an, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Teams konzentrieren. Themen könnten sein: KI-gestützte Prozessautomatisierung oder Datenanalyse mit KI-Tools.
Online-Kurse und Zertifizierungen: Investieren Sie in Online-Plattformen, die hochwertige Kurse anbieten. Viele Universitäten und Anbieter wie Coursera oder Udacity bieten spezialisierte Programme in den Bereichen KI und Machine Learning an.
Mentoring-Programme: Koppeln Sie interessierte Mitarbeitende mit internen oder externen KI-Experten. Im direkten Austausch lassen sich praktische Kenntnisse schneller aufbauen und die KI-Kompetenzen im gesamten Unternehmen stärken.
Lernen durch Tun: Ermutigen Sie Teams, KI in kleinen Projekten auszuprobieren. Geben Sie ihnen die Freiheit, mit neuen Tools zu experimentieren, um ein Gefühl für deren Potenziale zu entwickeln.
Praxisbeispiel 2:
Weiterbildung in einer mittelständischen Marketingagentur Eine Agentur spürt, dass ihre Konkurrenz durch den Einsatz von KI in der Content-Erstellung effizienter arbeitet. Statt einen teuren KI-Spezialisten zu suchen, beschließt die Agentur, die bestehende Belegschaft weiterzubilden. Sie investieren in eine KI-Schulung, in der Mitarbeiter lernen, Tools für die Texterstellung und Bildgenerierung zu nutzen. Zusätzlich erhalten die Mitarbeiter Zugang zu einer internen Plattform mit Anleitungen und Best Practices. So baut die Agentur ihre KI-Kompetenzen intern auf und macht ihr gesamtes Team fit für die Zukunft.
Vorteil: Sie behalten wertvolles internes Wissen und steigern gleichzeitig die Motivation und Bindung Ihrer Mitarbeitenden.
Die optimale Strategie: Eine smarte Kombination
Der erfolgreichste Ansatz ist meist eine Kombination aus beidem. Das Recruiting für KI-Aufgaben kann Lücken in hochspezialisierten Bereichen schnell schließen, während die Mitarbeiter-Weiterbildung eine breite Basis an Wissen im gesamten Unternehmen schafft.
Phase 1: Strategische Einstellung. Rekrutieren Sie eine oder zwei erfahrene Fachkräfte, die als interne Treiber für KI-Projekte agieren. Sie können nicht nur Projekte leiten, sondern auch als Mentoren für die interne Upskilling-Initiative dienen.
Phase 2: Breite Weiterbildung. Bieten Sie allen relevanten Abteilungen (Marketing, Vertrieb, IT) grundlegende KI-Schulungen an. Ziel ist es, ein Grundverständnis zu schaffen, damit jeder das Potenzial von KI für seine tägliche Arbeit erkennen kann.
Indem Sie in beides investieren – neue Talente und die wertvollen Fähigkeiten Ihrer bestehenden Mitarbeiter – sichern Sie die Innovationskraft Ihres Unternehmens und machen es fit für die Zukunft. Die Herausforderung der Personalentwicklung wird so zur Chance, sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil aufzubauen.


